Umgebung
Hasensee

Der Hasensee und seine Geschichte

Paul von Hedemann-Heespen vom Nachbargut Deutsch-Nienhof hat die frühgeschichtlichen Gegebenheiten Emkendorfs schon 1906 ausführlich dargelegt: „Der Westenseegletscher entwässerte durch eine Schmelzwasserrinne, die zeitweise als Tunneltal auch unter dem Eis verlief, in Richtung Emkendorf, wo sich das Wasser aus einem Gletschertor auf die Sanderfläche ergoss.“

Diese ehemalige Schmelzwasserrinne der abtauenden Gletscher aus der letzten Eiszeit zieht sich durch die hügelige Moränenlandschaft. Sie läuft an den Dörfern Westensee und Brux vorbei und läuft wenige Hundert Meter westlich vom Herrenhaus Emkendorf aus.

In tiefer gelegenen Mulden sammelte sich das Schmelzwasser zu Seen, die es zum Teil heute noch gibt, wie zum Beispiel den Hasensee, den Dorfsee, den Vollstedter See und den Ahrenssee.

Bis 1840 entwässerten der Dörpsee und der Groß-Vollstedter See in das Emkendorfer Tunneltal. Das Wasser lief mit einem Geländeabsturz von sieben Metern einen Steilhang ins Tal hinunter.

Unmittelbar am südlichen Steilufer des Sees baute man dennoch den mittelalterlichen Vorgängerbau des Herrenhauses in die dauerfeuchte Schmelzwasserrinne.

Das Wasser sucht sich bekanntlich immer einen Weg und der verläuft – auch heute noch – in einem sehr dünnen Rinnsal quer durch den großen Keller des Herrenhauses. Allerdings nicht ganz, wie es will, sondern kanalisiert in einer kleinen Betonrinne.

Der Hasensee ist heute nicht mehr eiszeitlich geprägt. Sein Wasserspiegel ist abgesunken. Die Ufer sind verlandet, versumpft und mit Gestrüpp bewachsen. Es fehlt ein ausreichender, dauernder Wasserzufluss, denn durch den Bau des Nord-Ostsee-Kanals am Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Absenkung des Wasserspiegels des Sees um etwa 75 cm.

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